Diese Geschichte erzählte Michael Bouyer bei einem Spaziergang in Sarrians und schrieb sie auf Bitten der Jugendgruppe für die „Créme fraîche" 1994.
"Ich fragte also meine Großmutter und meine Großtanten, damit sie mir die Ereignisse an jenem Frühlingsnachmittag, während des zweiten Weltkrieges, erläuterten. Obwohl es sehr schwierig war, sich an solche alten Sachen zu erinnern, haben sie ihr Bestes getan, um mir zu helfen, diesen Artikel zu schreiben.
Es war ein schöner Tag. Etwa zwölf Kinder4 zwischen zehn und fünfzehn Jahren spielten auf dem Hügel von Sainte Croix mit kleinen Steinen, wo auch eine Gruppe von deutschen Soldaten durch Sainte Croix zurückging. Sie wohnten in Loriol-du-Comtat (ein kleines Dorf nicht weit von Sarrians entfernt) und kamen aus dem Kino von Sarrians, das damals nur für die deutschen Soldaten reserviert war, während es für Leute aus Sarrians nicht zugänglich war.
Als diese Soldaten nun am Hügel entlang gingen, rollten einige kleine Steine bis zu ihren Füßen hinunter. Vielleicht haben sie an eine Provokation oder an einen Angriff gedacht, jedenfalls hat der Gruppenchef seinen Soldaten befohlen, den Hügel und das ganze Vierten einzukreisen. Allerdings muss man sagen, dass die Soldaten die Kinder nicht gesehen haben.
Die Kinder, die natürlich in Panik gerieten, liefen weg und verteilten sich. Zwei liefen quer über das Feld. Der Erste sprang über einen Bach, doch da man nur seine erhobenen Hände sah, schossen die Soldaten und dem Kind wurden vier Finger zertrümmert. Ihm gelang es trotzdem mit viel Mühe und Not ins Dorf zu laufen, denn die deutschen Soldaten hatten darüber hinaus gewagt, auf ein weiteres Kind zu schießen. Das schlimmste passierte diesem Kind, das wegen seiner neuen Kleidung nicht über den Bach springen wollte und deshalb etwas weiter lief, um über die Brücke zu laufen. Leider wurde das Kind durch einen Kopfschuss getötet. Es starb an Ort und Stelle. Er hieß Pierre Charasse und war erst vierzehn Jahre alt.
Im Bauernhaus, gab es nur einen Urgroßvater, Louis Bouyer, als die Soldaten das Haus stürmten. Mein Urgroßvater war schon alt und sehr krank, seit und wegen dem ersten Weltkrieg, so dass er sehr viel Angst hatte und nicht wusste was er sagen sollte, als die Soldaten ankamen und einen Schuss auf die Eingangstür feuerten. Darüber hinaus verbargen sich nämlich die anderen zehn Kinder im Haus. Meine Großtante, Henriette Bouyer, die soeben vom Kühe melken kam, sah mit großer Angst die Soldaten vor der Tür stehen und fragte, was denn passiert wäre. Zum Glück konnte ein Soldat französisch sprechen und legte ihr den Sachverhalt dar. Meine Großtante machte ihnen dann verständlich, dass sie die Kinder nicht erschießen sollten, da diese doch nur gespielt haben und sie doch bitte auf den Bürgermeister Giraud warten sollten.
Alle warteten versammelt in einem Zimmer auf den Bürgermeister. Dieser bat ebenfalls, die Kinder nicht zu erschießen: „Die wollten doch nur auf dem Hügel spielen, sie dachten doch nichts schlechtes".